Ich sitze zu Hause mit meinem Morgenkaffee und meinem Buch nach zwei intensiven erfüllenden Flosstouren mit jungen Menschen, die gerade in einen ganz neuen Lebensabschnitt starten und hier für ihr Vorbereitungsseminar mit dem Verein VIA e.V. (www.via-ev.org) zusammenkommen.
Es waren bewegte und bewegende Touren und ich fühle mich jedesmal ein Stück geehrt und vor allem sehr beschenkt, in so einer wichtigen Zeit im Leben meiner TeilnehmerInnen diesen Rahmen und Raum anbieten zu dürfen: ein Raum, der den jungen Erwachsenen ganz viel Freiraum zur Selbstorganisation bietet, während wir TrainerInnen für einen sicheren Rahmen sorgen, im Notfall eingreifen, unsere Kompetenz anbieten aber nicht aufzwingen, so viel Prozess und Wachstum sehen dürfen und in gemeinsamen Runden hören, was jedeN EinzelneN in der Gruppe gerade bewegt, was Vorfreude macht und was Angst macht, was berührt, traurig, freudig, aufgeregt, nachdenklich, ... macht ♡
Wir haben gemeinsam gelacht, geweint, Dinge ausgehandelt und unsere Komfortzonen erweitert. Ich durfte sehen und mich berühren lassen davon, wie tief sich Menschen in kürzester Zeit einlassen können, wenn der Rahmen stimmt. Und ich durfte wieder ein Stück lernen, welche Art von Erwachsene ich selbst bin und sein möchte und liebe es, mich selbst darin immer tiefer kennen zu dürfen ♡
Eine liebe Freundin sagte letztens zu mir, dass ich jedesmal, wenn ich von einer Flosstour zurückkomme, etwas Neues über mich gelernt habe. Das war mir bis dahin gar nicht so bewusst und es war
super schön, dass gesagt zu bekommen und mir dadurch selbst bewusster darüber zu werden ♡
In diesem Jahr ist es vor allem das Pausen machen, was mich begleitet. Die innere Erlaubnis und Freude darüber, morgens mit meinem eigenen kleinen Kocher mir auf dem leeren Floss meinen Kaffee
zu kochen, während noch alle schlafen. Abends schlafen zu gehen, wenn der Tag für mich rund ist und zum Gemurmel - manchmal auch sehr lauter Stimmen um mich herum ;) - einfach einzuschlafen.
Meine Grenze zu erkennen, wenn ich merke, dass ich eine Pause brauche und der Gruppe und meinem neuen Kollegen zuzutrauen, in diesem Moment voll zu übernehmen.
Ich bin sehr sehr dankbar für meine Arbeit und merke im Tun einmal wieder wie sehr ich es liebe auch wenn es mir zunehmend schwer fällt mein geliebtes Zuhause zu verlassen und ich mich jedes
Jahr aufs Neue ärgere, dass ich zu wenig Geld für meine Arbeit bekomme und immer aufs Neue hadere, ob es gut ist, dennoch diese Arbeit zu machen, einfach weil sie mir so viel bedeutet.
Es würde mich interessieren, was ihr darüber denkt - also teilt gerne eure Gedanken hier zu Leidenschaft und monetärer Wertschätzung oder dazu, was ihr gerade über euch lernt und was für
Erwachsene ihr gerne sein möchtet.
Ich freue mich sehr zu lesen, was ihr dazu zu sagen habt 💗
von Herzen und mit lieben MorgenGrüssen vom Sofa,
Anjana
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